Anlassbezogene Fortschreibung - Wie kommt die Hochwasserschutzmauer in die Hochwassergefahrenkarte?
Fortunato Schreiber zeigt auf ein Puzzleteil in seiner linken Hand. Auf diesem ist eine Hochwasserschutzmauer abgebildet. Das Puzzlestück ist der Hochwassergefahrenkarte entnommen.

Anlassbezogene Fortschreibung
Wie kommt die Hochwasserschutzmauer in die Hochwassergefahrenkarte?

Hochwasserschutzmauern verbessern nicht nur die Gefahrenlage vor Ort – sondern verändern auch die Hochwassergefahrenkarte. Wie werden diese aktuell gehalten? In 10 Schritten führt die Geschichte um Fortunato Schreiber durch die anlassbezogene Fortschreibung.

Eine überflutete Landschaft mit Straßen und Häusern im Hintergrund. Frau Adesina denkt über eine Hochwasserschutzmauer nach. Bürgermeisterin Burgard hat die Arme verschränkt.

0. Die neue Hochwasserschutzmauer

Eine kleine Gemeinde an der Ahe. Immer wieder wird sie von Überschwemmungen heimgesucht. Nun soll eine Hochwasserschutzmauer Abhilfe schaffen – und das so schnell wie möglich.

Außerdem fordert Bürgermeisterin Burgard, dass die Hochwassergefahrenkarte zügig nachgezogen wird. Denn: Schutzmauer und Wirkung sollen auch dort zu sehen sein.

Frau Adesina, die Bauamtsleiterin der Gemeinde, wendet sich an Fortunato Schreiber von der unteren Wasserbehörde. Von ihm braucht er die wasserrechtliche Genehmigung. Auch möchte er besprechen, was für die Fortschreibung der Hochwassergefahrenkarte notwendig ist.

Fortunato ist froh, dass sich Frau Adesina so früh gemeldet hat. Er weiß, dass die Fortschreibung dann gut klappt, wenn die Anforderungen dafür von Anfang an in die Planung einbezogen werden.

Fortunato Schreiber sitzt am Schreibtisch und schaut in seinen Laptop. Im Hintergrund zeigt der Laptop die Bildschirmansicht des FIS HWRM.

1. Start der Anlassbezogenen Fortschreibung

Fortunato Schreiber greift zu den Unterlagen, die ihm Frau Adesina zugeschickt hat. Die Hochwasserschutzmauer würde demnach das Überschwemmungsgebiet im gesamten Stadtzentrum verändern. Ein klarer Fall für die anlassbezogene Fortschreibung der Hochwassergefahrenkarte.

Sogleich ruft er das Fachinformationssystem Hochwasserrisikomanagement (FIS HWRM) auf und setzt eine Meldung über die Maßnahme. Dabei steckt er den geschätzten Wirkungsbereich ab und hinterlegt relevante Unterlagen sowie den Stand der Bearbeitung. Das System generiert eine FIS-ID. Über diese werden künftig alle Prozesse abgewickelt.

Als nächstes ist die Abstimmung der Rahmenbedingungen der HWGK Fortschreibung an der Reihe. Einen Termin vereinbart er mit Frau Walter vom örtlich zuständigen Regierungspräsidium.

Fortunato Schreiber und Frau Walter telefonieren miteinander. Zwischen ihnen ist ein Ausschnitt der „Ergänzenden Anforderungen“ auf einem Monitor zu sehen.

2. Abstimmung der Rahmenbedingungen einer HWGK Fortschreibung

Fortunato Schreiber und Frau Walter besprechen welche hydrologischen und sonstigen Datengrundlagen für die Planung verwendet werden sollen. Damit der neue Ausschnitt am Ende auch in die Hochwassergefahrenkarte passt, legen sie die Dimension und Größe des hydraulischen Modells fest.

Ist das erledigt, setzt Frau Walter das Leistungsverzeichnis „Ergänzende Anforderungen für die hydraulische Berechnung“ auf. Zugleich legt sie ein Verzeichnis auf dem FTP-Server an. Hier können sämtliche Daten hoch- und heruntergeladen werden.

Über die FIS-ID, das Leistungsverzeichnis und das weitere Vorgehen informiert Fortunato schließlich Frau Adesina in einem offiziellen Anschreiben.

Auf dem Bild links stehen Frau Adesina und Fortunato Schreiber. Frau Adesina hält ein Blatt Papier in ihrer Hand. Auf dem Bild rechts übergibt Frau Adesina ein Blatt an Herrn Fuchs. Auf dem Blatt steht „Auftrag“.

3. Übergabe des Leistungsverzeichnisses

Fortunato Schreiber übergibt das Leistungsverzeichnis für die hydraulischen Berechnungen an Frau Adesina. Er betont, dass die Hochwassergefahrenkarte nur dann aktualisiert werden kann, wenn sämtliche Punkte erfüllt sind. Auch müssen etwaige Vermessungen im landeseinheitlichen GPRO-Format erfolgen.

Anschließend besprechen sie, welche Kosten die Gemeinde trägt und welche vom Regierungspräsidium übernommen werden. Daraufhin kann Frau Adesina ein geeignetes Ingenieurbüro für die Planung und die Fortschreibung der Hochwassergefahrenkarte beauftragen.

Herr Daate übergibt einen USB Stick an Herrn Fuchs. Auf dem Stick steht „FIS-ID“. Fortunato Schreiber steht im Hintergrund. Herr Fuchs tippt etwas auf der Tastatur und schaut auf seinen Monitor.

4. Auslieferung der Fachdaten

Der Auftrag geht an das Ingenieurbüro Fuchs & Klever GbR. Sogleich beginnt es, das hydraulische Modell zu erstellen. Die hierfür benötigten Geo- und Fachdaten fragt es über Fortunato Schreiber bei Herrn Daate von der LUBW an.

Für die Datenauslieferung braucht dieser wiederum die FIS-ID, die genaue räumliche Abgrenzung und eine unterschriebene Nutzungsvereinbarung. Und er muss wissen, ob die ergänzenden Anforderungen abgestimmt wurden. Dazu wendet er sich an Frau Walter. Erst dann kann er die Daten bereitstellen.

Herr Fuchs und Fortunato Schreiber unterhalten sich. Im Hintergrund ist ein Ausschnitt der Hochwassergefahrenkarte zu sehen. Herr Fuchs hält ein Blatt Papier in der Hand, Fortunato Schreiber eine Checkliste.

5. Modellierung und Prüfung

Sobald die Geo- und Fachdaten der LUBW vorliegen, baut das Ingenieurbüro Fuchs & Klever GbR das neue hydraulische Modell auf (Ist-Zustand). Dieses prüft Fortunato Schreiber anhand der Checkliste. Hat er Fragen zur Qualität des Modells, kann er sie an Frau Walter richten. Bei Bedarf leitet sie diese an den Support Qualitätssicherung weiter. Fortunato gibt das Modell schließlich frei.

Mit dem neuen Modell kann das Ingenieurbüro die Genehmigungsplanung abschließen und den Planzustand berechnen. Parallel dazu erstellt es die Daten, die für die Fortschreibung erforderlich sind. Dabei haben sie die Anforderungen aus dem Leistungsverzeichnis stets im Blick.

Sowie Fortunato Schreiber die wasserrechtliche Genehmigung erteilt hat, dokumentiert er dies im FIS HWRM.

In der Zwischenzeit hat Frau Walter die Daten vom Ingenieurbüro erhalten. Jetzt ist die Frage: Sollen die Daten sofort für die HWGK aufbereitet werden? Oder erst, nachdem die Hochwasserschutzmauer fertig ist? Darüber stimmt sich Frau Walter mit Fortunato und Frau Adesina ab.

Eine Baustelle am Ufer im Hintergrund. Frau Heiter ist über einem Puzzleteil gebeugt, das sie mit einer Lupe betrachtet. Herr Fröhlich übergibt ihr ein Puzzleteil.

6. Qualitätssicherung

Sowie Fortunato Schreiber den Bau der Hochwasserschutzmauer genehmigt hat, schreitet die Gemeinde zur Tat.

Währenddessen leitet Frau Walter die Daten an das Ingenieurbüro Heiter & Fröhlich GbR weiter, das für die Qualitätssicherung zuständig ist.

Herr Fröhlich prüft die GIS-technische Bearbeitung (QS1), Frau Heiter das hydraulische Modell (QS2): Wurden alle fachlichen Anforderungen und Standards der Hochwassergefahrenkarte eingehalten?

Nachdem Details nachgebessert wurden, ist die Qualitätssicherung bestanden und der neue Kartenausschnitt fertig. Herr Fröhlich und Frau Heiter halten die Prüfung in einem kurzen Bericht fest.

Frau Adesina und Fortunato Schreiber stehen nebeneinander und haben beide einen fröhlichen Gesichtsausdruck. Im Hintergrund ist eine Hochwasserschutzmauer zu sehen.

7. Fertigstellung der Hochwasserschutzmauer

Die Hochwasserschutzmauer ist fertig, und die wasserrechtliche Abnahme des Bauwerks liegt vor. Fortunato Schreiber ändert den Stand der Meldung im FIS HWRM und informiert Frau Walter über den Stand der Dinge.

Ein Ausschnitt aus der Hochwassergefahrenkarte im Hintergrund. Links stehen Frau Walter und Herr Daate. Rechts steht Fortunato Schreiber mit einer Lupe in der rechten Hand. Sein linker Daumen macht die Geste „Daumen hoch“.

8. Freigabe des HWGK-Ausschnitts

Stimmen der Zustand vor Ort und die Darstellung in der Hochwassergefahrenkarte überein? Ein letzter prüfender Blick auf den neuen Kartenausschnitt und Fortunato Schreiber kann ihn zur Veröffentlichung freigeben. Wenig später gibt auch Frau Walter grünes Licht und leitet die Daten an Herrn Daate weiter.

Herr Daate zeigt zwei Tablet-Bildschirmansichten. Auf dem einen ist ein Ausschnitt aus UDO zu sehen. Auf dem anderen aus FIS HWRM.

9. Veröffentlichung der neuen Hochwassergefahrenkarte

Herr Daate baut den neuen Kartenausschnitt in die bestehende Hochwassergefahrenkarte ein. Jetzt ist sie sowohl im FIS HWRM als auch im interaktiven Umwelt-Daten- und Kartendienst UDO sichtbar.

Frau Walter verfasst einen Kurzbericht über die Änderungsbeschreibung und hinterlegt ihn im FIS HWRM. Nur noch den Status der Meldung auf „eingearbeitet“ setzen – und es ist geschafft!

Zufrieden greift Fortunato Schreiber zum Telefonhörer. Frau Adesina soll erfahren, dass die neue HWGK nun auch öffentlich zugänglich ist.

Eine Bürgerversammlung mit Stuhlreihen im Hintergrund. Bürgermeisterin Burgard, Frau Adesina und Fortunato Schreiber sind einander zugewandt und haben glückliche Gesichter.

10. Gut geschützt und informiert

Bürgermeisterin Burgard und Frau Adesina freuen sich: Sowohl die Hochwasserschutzmauer als auch die Hochwassergefahrenkarte sind fertig!

Damit auch die BürgerInnen Bescheid wissen, lädt die Gemeinde zu einem Infoabend ein. Neben der Hochwassergefahrenkarte stellt sie Maßnahmen vor, mit denen sie sich noch besser vor Überschwemmungen schützen können. Auch der Hochwasseralarm- und Einsatzplan der Kommune ist mit der neuen Mauer aktualisiert worden.

Die BürgerInnen sind begeistert. Nicht nur, dass sie jetzt besser geschützt sind. Viele zahlen nun auch weniger für ihre Eigenheimversicherung. Selbst in der Presse gibt es viel Lob für das gelungene Projekt.

Und Fortunato Schreiber? Er ist sehr zufrieden und freut sich mit. Denn alles hat gut geklappt und war deutlich einfacher als gedacht.